Ein pilzbeet anlegen - Anleitung

Ein Pilzbeet im Garten & Hochbeet anlegen - einfach zusätzlich im Gartenbeet, unter den Gemüsepflanzen.
Direkt im Garten, Hochbeet oder im Blumenkasten auf dem Balkon.
In dieser Anleitung zeigen wir Dir, wie Du ein Pilzbeet ganz einfach selbst anlegst.

Kräuterseitling Pilzbeet im Garten & Hochbeet anlegen - Speisepilze im Garten züchten

Gemüse & Speisepilze gleichzeitig anbauen? Ja!

Vorteile eines pilzbeets unter deinem gemüse

Gemüse, Kräuter und andere Pflanzen stehen für die meisten Hobby-Gärtner & Gärtnerinnen naturgemäß im Fokus ihrer Gartenarbeit. Ob Radieschen, Gurken oder Basilikum, Speisepilze wachsen hingegen bisher kaum im heimischen Grün.
 
Dabei lassen sich Speisepilze wie der Austernpilz, Kräuterseitling, Braunkappe und Rosenseitling als Ergänzung ideal in bestehende Beete und Pflanzkonzepte integrieren.
 
Das Gemüsebeet im Garten oder Hochbeet kann mit wenig Aufwand um Speisepilze erweitert werden, ohne das man auf die Pflanzen verzichten muss.
 

Dabei schaden die Pilze dem Gemüse nicht, vielmehr fördern sie sogar das Pflanzenwachstum durch die Freisetzung von Nährstoffen, während sie das Holz & Stroh im Pilzsubstrat kompostieren und nachhaltig Humus aufbauen.

In einem pilzbeet profitieren beide seiten - pilz & gemüsepflanze

Wer Pilze im Gemüsebeet hört, denkt sicher direkt an den schädlichen Mehltau, Wurzelfäule und andere Pflanzenkrankheiten, die unser liebes Grün befallen.
 
Speisepilze gehören jedoch nicht zu den Schädlingen im Garten, schädigen weder Spross noch Wurzel der Gemüsepflanzen. Vielmehr liefern sie einen echten Mehrwert, denn neben frischem Gemüse wachsen ganz nebenbei auch noch frische Speisepilze heran. Da ja bereits das Gemüse gepflegt und gegoßen wird, ist kein zusätzlicher Pflegeaufwand für das Pilzbeet im Boden notwendig. Geht es den Pflanzen gut, geht es auch dem Speisepilzmyzel im Boden darunter gut.
 
So lässt sich der häufig knappe Platz im Beet direkt doppelt nutzen und effektiv gestalten.

Diese Speisepilz- & Gemüsesorten sind für die Anlage eines Pilzbeets geeignet

Klick auf den jeweiligen Namen und Du gelangst direkt zu unseren Angeboten.

Was benötige ich für die anlage eines Gemüse-pilzbeets?

Um ein Pilzbeet im Garten anzulegen braucht es nicht viel Werkzeug. Ein wenig Vorbereitung und schon kann es los gehen. Das frische Pilzbeet kannst Du direkt mit Gemüse bepflanzen. Die folgende Anleitung bezieht sich auf ein Pilzbeet mit einer Größe von 50 x 50 x 25 cm (L/B/H). Pro Pilzbeet sollte nur eine Pilzsorte verwendet werden und zwischen den einzelnen Pilzbeeten etwas Platz verbleiben.

Wann & Wo lege ich das Pilzbeet an?

Wo lege ich ein Pilzbeet an?

Das Pilzbeet kann überall dort angelegt werden, wo später auch Deine Pflanzen wachsen sollen. Ob direkt im Garten, im Hochbeet oder in einem großen Blumenkasten auf dem Balkon, ein Pilzbeet lässt sich praktisch überall integrieren. Wichtig ist, die Pflanzen und damit auch das Pilzmyzel im Boden regelmäßig zu gießen und das Austrocknen der Erde zu verhindern. Pilze mögen es gerne feucht, Speisepilze sind hier keine Ausnahme. Daher muss speziell bei Blumenkästen auf dem Balkon regelmäßig gegossen werden, da diese dazu neigen, schnell auszutrocknen.

Wann lege ich ein Pilzbeet an?

Anders als viele Gemüsesorten, welche bereits sehr zeitig im Februar direkt ausgesät werden können, benötigen Pilze etwas wärmere Temperaturen. Frisch angelegte Pilzbeete sind frostempfindlich und sollten erst nach dem letzten Frost bei einer Nachttemperatur von 1 – 5 °C angelegt werden. Ausnahme: Der Rosenseitling ist eine wärmeliebende Pilzsorte und sollte draußen erst ab einer Nachttemperatur von 12 °C ausgebracht werden.

Wir empfehlen: Beginne zeitig im Jahr mit der Vorkultur aus Pilzdübeln

Anders als viele Gemüsesorten, welche bereits sehr zeitig im Frühjahr direkt ausgesät werden können, benötigen Pilze etwas wärmere Temperaturen. Frisch angelegte Pilzbeete sind frostempfindlich und sollten erst nach dem letzten Frost und bei einer Nachttemperatur von 0 – 5 °C angelegt werden. Ausnahme: Der Rosenseitling ist eine wärmeliebende Pilzsorte und sollte draußen erst ab einer Nachttemperatur von 12 °C ausgebracht werden.

Mit den Vorbereitungen kannst Du bereits im Winter beginnen

Pilzbrut aus Pilzdübeln selbst vermehren

Warum empfiehlt es sich, Pilzbrut aus den Pilzdübeln erst selbst zu vermehren?

Zwar lässt sich ein Pilzbeet auch direkt mit den Pilzdübeln anlegen, dennoch empfiehlt es sich erst eine Pilzbrut herzustellen und das Pilzmyzel zu vermehren. Was spricht für die Vorkultur der Pilzbrut?
 
  • Das Pilzbeet kann mit der Pilzbrut gleichmäßiger angelegt (geimpft) werden und das Pilzmyzel durchwächst schneller das Holz-/Strohsubstrat.
  • Die erste frische Pilzernte wächst früher im Jahr heran.
  • Durch die Vermehrung des Pilzmyzels auf Kaffeesatz werden wertvolle Nährstoffe hinzugefügt und das Pilzmyzel wächst vitaler.
  • Der Ertrag, gerade beim Kräuterseitling, steigt durch die zusätzlichen Nährstoffe an.
  • Die Vorkultur kann bereits im Winter angelegt werden. So wird die Kulturdauer beschleunigt.

Wann starte ich am besten die Vorkultur meiner Pilzbrut aus Pilzdübeln?

Der beste Zeitpunkt um Deine eigene Pilzbrut aus den Pilzdübeln zu vermehren richtet sich danach, wann Du Dein Pilzbeet anlegen möchtest. Für Anfänger dauert es ca. 1 Monat, bis aus den Pilzdübeln ausreichend Pilzbrut vermehrt wurde.

Die Pilzbrut lässt sich nur für kurze Zeit (bis zu einem Monat bei kühlen Temperaturen) lagern, daher solltest Du sie immer frisch anlegen und verwenden.

Wichtiger Hinweis zum Video

Das Video zeigt die Anlage der Pilzbrut im Schnelldurchlauf. Wir empfehlen so vorzugehen, wie es in dieser Anleitung beschrieben ist. Vermehre das Pilzmyzel langsam und füttere die Kultur Schritt für Schritt mit neuem Substrat an. So lässt sich eine Kontamination der Pilzbrut gut vorbeugen.

Das benötigst Du, um Pilzbrut aus Dübeln zu vermehren

Schritt 1

Hände waschen

Schritt 2

Substrat vorbereiten

Schritt 3

Schichtweise füllen

Schritt 4

Substrat impfen

Schritt 5

Substrat anfüttern

Die Anleitung Schritt für Schritt erklärt

Schritt 1 – Hände waschen

Bevor Du mit der Vermehrung der Pilzbrut beginnst, wasch Dir unbedingt gründlich die Hände. Idealerweise benutzt Du dazu noch Einmalhandschuhe.

Sauberkeit ist bei der Pilzzucht der Schlüssel zum Erfolg und reduziert ungewollte Kontaminationen mit Bakterien und Schimmel.

Denn da wo sich unser gewünschtes Speisepilzmyzel wohlfühlt, fühlt sich leider auch Schimmel sehr wohl und diesen gilt es zu vermeiden.

 

Schritt 2 – Kaffeesatz-Substrat vorbereiten

Du benötigst für den Anfang rund 3 gehäufte Esslöffel (EL) mit frisch aufgebrühtem Kaffeesatz. Stell die gespülte Schüssel vor Dich hin, darin soll der Kaffeebrei auskühlen.

Am Anfang ist es sinnvoll, die Schüssel mit einem alkoholischen Desinfektionsmittel und Küchenpapier gründlich zu säubern.

Frisch aufgebrüht ist der Kaffeesatz noch zu heiß. Gib ihn in die saubere Schüssel und lass ihn abkühlen. Deck die Schüssel in der Zwischenzeit mit Frischhaltefolie ab, damit sich kein Staub ablagern kann.

Bei Filterkaffee kannst Du den Kaffeesatz auch in der Maschine abkühlen lassen.

Je nachdem, wie der Kaffee zubereitet wurde, ist der Kaffeesatz mal mehr, mal weniger feucht. Filterkaffee enthält meistens noch zu viel Feuchtigkeit.

 

Misch so lange trockene Laubholzhäcksel unter den Kaffeesatz, bis das Substrat die richtige Feuchtigkeit hat. Nach jeder Zugabe von Holzhäckseln solltest Du ca. 15 – 25 min warten, damit das Holz Zeit hat, die überschüssige Feuchtigkeit aufzunehmen. Anschließend kannst Du die Feuchtigkeit testen.

 

Praxistipp: Die richtige Feuchtigkeit im Pilzsubstrat ermitteln - Der Handtest

Die richtige Feuchtigkeit im Pilzsubstrat ist für Anfänger häufig schwer zu bestimmen und leider gleichzeitig eine der größten Fehlerquellen bei den ersten Gehversuchen in der Speisepilzzucht. Ist es zu feucht, bildet sich Staunäße im Glas und das Substrat beginnt schnell zu gären. Ist es hingegen zu trocken, wächst das gewünschte Speisepilzmyzel nur schlecht an und trocknet letztendlich aus.

Aber keine Sorge, die Feuchtigkeit lässt sich ganz einfach prüfen. Mach den Handtest!

Wichtig! Um eine Kontamination mit Bakterien und Schimmel zu vermeiden, mach den Test nicht direkt über der Schüssel mit dem restlichen Substrat und wirf das Test-Substrat in Deiner Hand anschließend weg.

  1. Nimm eine Portion von dem feuchten Substrat in die Hand.
  2. Press die Hand zu einer Faust fest zusammen.
 

Ergebnis 1: Rinnt Dir das Wasser buchstäblich durch die Händen, ist das Substrat zu feucht und sollte mit trockenen Bestandteilen (z.B. Laubholzhäckseln) vermischt werden.

Ergebnis 2: Lässt sich kein Tropfen Wasser herauspressen und sieht die Oberfläche des Kaffeesatzes bereits etwas trocken aus, füge vorsichtig und in kleinen Portionen kochendes Wasser zum Substrat und misch es mit dem Löffel gut durch. Teste nach 10 Minuten erneut.

Ergebnis 3: Lassen sich nur einige wenige Tropfen herauspressen, ist die Feuchtigkeit im Substrat genau richtig und ideal für die Pilzzucht geeignet.

Schritt 3 – Das Glas befüllen

Füll einen gehäuften Löffel Kaffeesatz in das Glas und verteil ihn flach auf dem Boden. Es sollte sich am Boden kein Wasser sammeln, sonst ist der Kaffeebrei noch zu nass.

Drück die PilzWald Pilzddübel in der Packung hin und her, bis sich diese wieder vereinzeln.  

Öffne die Packung, schütte ca. 10x Dübel in das Glas & verteile sie gleichmäßig mit dem Löffel.
 
Gib einen weiteren gehäuften Esslöffel Kaffeesatzsubstrat hinzum, verteile es gleichmäßig und gib wieder 10 Pilzdübel hinzu.
 
Verfahre so auch mit dem letzten Löffel Substrat und gib die restlichen Pilzdübel oben drauf. Lass diese Dübel unbededeckt.
 

Für Gläser mit Schraubdeckel: Stanze pro Deckel min. 6x Löcher mit einem dicken Nagel ein und verschließ diese mit Watte. Der Pilz braucht Frischluft, darf aber nicht austrocknen. Deck die Kultur im Topf z.B. mit einem Teller ab.

Für Einmachgläser mit Gummiring: Leg den Deckel ohne Gummiring lose auf. Das Pilzmyzel benötigt etwas Frischluft, um den Kaffeesatz zu durchwachsen. Das Glas darf nicht luftdicht verschlossen werden. Um den Deckel zu sichern, kannst Du eine Lage Micropore Tape um das Glas wickeln.

 
Damit ist der Ansatz Deiner eigenen Pilzbrut gestartet.
 

 

Schritt 4 – Den Kaffeesatz vom Pilzmyzel durchwachsen lassen

Stell das Glas dunkel und bei normaler Zimmertemperatur (20 – 25 °C)auf. Vermeide direktes Sonnenlicht, da das Glas wie in einem Treibhaus sonst überhitzt und der Pilz abstirbt. Vermeide auch Plätze auf/über einer Heizung, da das Substrat im Glas sonst zu schnell austrocknet.

Jetzt heißt es abwarten und Tee, oder besser Kaffee, trinken. Das Pilzmyzel braucht jetzt seine Zeit und durchwächst in den kommenden Tagen Stück für Stück den Kaffeesatz. Dabei verbreitet sich das Myzel Deines Pilzes im Kaffeebrei und löst alle Nährstoffe heraus. Koffeein nimmt der Pilz dabei aber nicht auf.
 
Keine Sorge, die Pilze enthalten später kein Koffein.
 
Es dauert etwa 5 – 10 Tage, bis der Kaffeesatz vollständig durchwachsen ist und Du mit Schritt Nr. 5 weiter machen kannst

Praxistipp: Den frischen Kaffeesatz richtig Lagern

Den Kaffeesatz solltest Du wenn möglich immer ganz frisch verwenden, da er nur frisch aufgebrüht für die Pilzzucht ausreichend keimreduziert ist. Auf altem Kaffeesatz tummeln sich bereits eine Vielzahl an Bakterien und Schimmel und stehen in direkt Konkurrenz zu dem Speisepilzmyzel.

Was aber tun, wenn Du nur wenig Kaffee trinkst?

Das ist kein Problem! Richtig gelagert, lässt sich der frische Kaffeebrei auch für mehrere Tage sammeln.

Füll den frischen Kaffeebrei in eine saubere Tupperdose und frier ihn im Tiefkühler ein. So bleibt der Kaffeesatz frisch, nährstoffreich und beginnt nicht zu gären.

Schritt 5 – Die Pilzbrut Schritt für Schritt weiter vermehren
Nach ca 5 – 10 Tage sollte sich das weiße Speisepilzmyzel vollständig im Kaffeesatz ausgebreitet haben. Ist alles fertig durchwachsen, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um das bestehende substrat zu vermehren und das Myzel zum ersten Mal richtig zu füttern.
 
Bereite das Substrat wie in Schritt 2 vor und achte auf die Feuchtigkeit. Du kannst jetzt bereits mehr Kaffeesatz verwenden.
Nimm das Glas mit dem durchwachsenen Substrat in die Hand und schüttel es vorsichtig aber gründlich, bis sich Dübel und Kaffeesatz wieder vereinzeln. Je feiner sich das Substrat zerteilt, desto schneller wird das frische Kaffeesatz-Substrat durchwachsen.
 
Es ist völlig normal, dass das weiße Myzel nach dem Schütteln weitestgehend verschwunden ist. Dies schadet dem Pilz nicht und in ein paar Tagen hat sich das Oberflächenmyzel wieder neu ausgebreitet.

 

Gib jetzt das frisch zubereitete Pilzsubstrat hinzu aber maximal die gleiche Menge (1:1 frisches Substrat zu durchwachsenem Substrat).
 
Misch das Substrat im Glas gut durch. Jetzt dauert es wieder, je nach Raumtemperatur, 5 – 10 Tage, bis sich das Myzel vollständig ausgebreitet hat.
 
Wiederhole diesen Prozess (Schritt 5), bis das Glas fast voll ist. Ist auch die letzte Schicht Substrat vom Pilzmyzel durchwachsen, ist die selbst vermehrte Pilzbrut reif für den nächsten Schritt.
 
Herzlichen Glückwunsch! Jetzt gehörst Du zu den wenigen Pilzpionieren und hast erfolgreich Dein Speisepilzmyzel vermehrt!

 

Jetzt können wir das Pilzbeet endlich anlegen!

Weiter oben haben wir bereits beschrieben, was Du alles für die Anlage eines Pilzbeets und die Bepflanzung benötigst. Zur Erinnerung hier noch einmal zur Erinnerung.

In Arbeit – hier geht es bald weiter!

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